Hier kommt ein super Tipp, den du auf jeden Fall befolgen kannst – ohne Verzicht oder Umstellung, dafür mit großem Pluspunkt für die Gorillas im Kongo: Bring einfach nur dein altes Handy zur Post.
Weißt du eigentlich, welche Materialien sich in deinem Handy verstecken? Ich kenne auch nicht alle, aber über eins weiß ich genau Bescheid: Coltan. Dabei handelt es sich um einen sogenannten Konfliktrohstoff. Und dieses Wort beschreibt schon ganz gut, was der Rohstoff verursacht – Konflikte.
Um diese Konflikte geht`s bei Coltan
Ich finde den Ausdruck Konflikt jedoch nicht gerade ausreichend, denn genau genommen handelt es sich um Kriege und Zerstörung. Der Rohstoff Coltan wird zurzeit hauptsächlich im Osten der Demokratischen Republik Kongo abgebaut – meist ohne staatliche Kontrollen und unter schlechten Bedingungen. Die Kontrolle haben militärische Gruppen, was zu kriegerischen Auseinandersetzungen führt. Da die Minen primitiv gegraben und nur schlecht gesichert sind, ist die Gefährdung der Arbeitenden entsprechend hoch. Coltan ist übrigens neben Handys auch in sehr vielen anderen Elektrogeräten zu finden, etwa in Hörgeräten, Navis und Laptops.
Es lohnt sich, mehr darüber nachzulesen, was Coltan mit dem Kongo und seinen Bewohnern macht. Hier nur ein kurzer Abriss: Zum Beispiel finanzierte der Abbau lange Zeit den Bürgerkrieg, jetzt noch ist die Lage angespannt und nicht gerade stabil. Landraub, Kinder- und Zwangsarbeit sind weitere große Probleme. Zwar wird auch zum Beispiel in Kanada und Australien Coltan abgebaut, aber dort geht das industriell und mit Struktur vonstatten – im Kongo nicht. Da viele Menschen sich vom Bergbau mehr Geld erhoffen als von der Landwirtschaft, gibt es weniger Bauern und auch weniger Lebensmittelanbau. Weniger Nahrungsmittel sind die Folge, was wiederum dazu führt, dass die Lebensmittelpreise steigen.
Coltan stiehlt Gorillas den Lebensraum
Ich will hier jedoch darüber schreiben, was Coltan für die Tiere bedeutet, denn darum geht es schließlich auf dieser Webseite. Die Nachfrage nach dem Konfliktrohstoff wächst und wächst, weshalb die Bergarbeiter immer mehr Land bearbeiten müssen. Sie dringen in Waldgebiete ein, errichten illegale Minen und zerstören damit den Lebensraum der Tiere.
Besonders gefährdet ist der Grauer-Gorilla, einer unserer engsten Verwandten. Leider gibt es immer weniger Rückzugsmöglichkeiten für ihn. Und so trägt der Bedarf an Coltan dazu bei, dass die östlichen Flachlandgorillas, wie die hübschen Riesen auch heißen, mittlerweile sogar vom Aussterben bedroht sind. Maßnahmen zum Schutz der Menschenaffen werden alles andere als genügend umgesetzt.
Und es gibt noch ein weiteres Problem: Wilderer. Grauer-Gorillas halten sich nicht wie andere Affenarten meist auf Bäumen auf, sondern leben auf dem Boden. Wilderer finden sie darum schneller und können sie leichter jagen. Ihr Fleisch verkaufen sie als sogenanntes Bushmeat.
Grauer-Gorillas gehören zu den 25 meistbedrohten Affenarten. Man weiß nicht einmal, wie viele Tiere es noch gibt, denn wegen der brenzligen Lage im Kongo ist es unmöglich, die letzten verbliebenen zu zählen. Immerhin gibt es Schätzungen: Nicht einmal 3800 östliche Flachlandgorillas soll es noch geben – eine erschreckend kleine Zahl.
So hilfst du den Gorillas
Um die Gorillas jetzt noch zu retten, muss der Abbau von Coltan vermieden oder zumindest stark reguliert werden. Klar, dass du das nicht maßgeblich beeinflussen kannst. Du kannst allerdings einen kleinen Beitrag dazu leisten:
Kaufe Elektrogeräte nur von Herstellern, die auf Coltan aus dem Kongo verzichten und ihren Bedarf aus anderen Quellen beziehen. Kaufe dir wenn möglich weniger neue Sachen und benutze Handy, Tablet und Co. so lange es geht. Und musst du doch dein altes Gerät entsorgen, recycle es, dann wird manches davon wiederverwertet.
Dein altes Handy oder Tablet schickst du am besten an Pro Wildlife. Die Tier- und Naturschutzorganisation recycelt es oder bereitet es auf, sodass es weiterverwendet werden kann. Außerdem bekommt sie für jedes Handy eine Spende, die dem Pro Wildlife Affenschutzprogramm zugutekommt.
So gehst du vor:
Lösche die Daten.
Nimm die SIM- und Speicherkarte raus.
Den Akku lässt du drin. Er darf nicht lose mitgeschickt werden.
Wenn du das Ladekabel noch hast, leg es mit dazu.
Pack alles in einen wattierten Briefumschlag.
Schicke ihn an: Pro Wildlife, Kidlerstraße 2, 81371 München
Wenn du das getan hast, kannst du dich über zwei Dinge freuen:
- Du hast etwas Gutes für die Gorillas und die Umwelt getan.
- Du hast mehr Platz für nützlichere und/oder schönere Dinge geschaffen.
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Hi, ich bin Annette, freiberufliche Texterin. Hier schreibe ich über Tierschutz im Alltag – weil ich daran glaube, dass jeder Mensch glücklich leben kann, ohne durch seine Gewohnheiten anderen Lebewesen zu schaden.